© Dr. Ronald Henss Verlag
Gedichte - Lyrik - Poesie
Moderne meets Klassik

Weihnachtsgedichte Weihnachten Weihnachtsgeschichten Band 3
Winter (Stadtlied)
© Patricia Koelle
Nun weht in Berlin der scharfe Nordost
am Parkhaus hängen die Zapfen aus Eis
die Laternen tragen Pelze aus Frost
und Gärten und Kirchhof sind weiß.
In der Stadt verschneit liegt die Straße
ein Weg nur führt in den Buchladen allein
und habe ich grad meine Lesephase
so tret ich hinein:
es ist so eine Freude, zwischen Büchern zu sein!

O liebes Buch, nun erzähl mir Geschichten
von der sonnigen, glücklichen Frühlingszeit!
Und wird es dann Mai, so werd ichs berichten
und die Nichtleser werden frieren vor Neid.
Und wenn auf’s neue der Winter naht
schert keinen der Wind von Ost und von West
an den warmen Kamin zur Lesung ich lad
zu der Plätzchen Rest
und dann erzählen wir und schmökern uns fest.
Winter (Ländliche Lieder)
Emanuel Geibel (1815 - 1884)
Nun weht auf der Heide der scharfe Nordost,
am Vordach hangt der Zapfen aus Eis,
die Tannen schütteln sich rings vor Frost,
und Feld und Kirchhof sind silberweiß.
Im Dorf verschneit liegt jeglicher Pfad,
ein Weg nur führet zur Schenke allein,
und geh ich dort grade des Abend spat,
so tret ich hinein:
O mein Käthchen, mein Mädchen, nun bring mir Wein!

O liebes Käthchen, nun sing mir ein Lied
von der sonnigen, wonnigen Frühlingszeit!
Und wenn erst wieder die Schwalbe zieht,
so sollst du schauen, wie hold sich’s freit.
Und wenn auf’s neu der Winter sich naht,
da schert kein Wind uns von Ost und von West;
am lodernden Herde sitzen wir spat
im traulichen Rest
und küssen uns warm und umschlingen uns fest.
Patricia Koelle
Die Füße der Sterne
Dr. Ronald Henss Verlag
ISBN 978-3-939937-04-3

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Weihnachtsgedichte Weihnachten Der Weihnachtswind