Von der Konsequenz, die ein gepackter Koffer unweigerlich mit sich bringt

Der Zug rollt in langsamen Schüben heran. Schwarze Quellwolken aus Rauch werden ausgespuckt.

Meine Augen tränen. Ein Kratzen im Hals klopft leise fragend an und bevor ich dem Einhalt gebieten kann, werde ich von einem hinterhältigen Hustenanfall überwältigt.

Es ist einer dieser Hustenanfälle, die trotz heftigem Kratzen im Hals, durch ein paar Räusper und klitzekleinen Hüsterlis zu überspielt versucht werden.

Nur nicht die Aufmerksamkeit anderer Passanten erregen. Für die wäre so eine Aktion "emergency room" und "Notruf" im Doppelpack. Da ihr Leben vorwiegend aus Superhelden-Fernsehen besteht, überträgt sich diese Watschmatsch-Idealisierung bestimmt auf ihre einseitig ausgerichteten Tivi-Junkie-Hirne.

Ich sehe jetzt schon einen fettbäuchigen, stinkenden und triefenden George Clooney-Verschnitt vor mir, der sich an der Mund-zu-Mund-Beatmung zu schaffen macht. Und dabei tropfen sein Rotzspeichel und seine Läuse gleichzeitig in meine Mundöffnung ...

Mist...das war zu viel des Gedankens. Ein Schütteln kriecht langsam die Beine entlang und strömt durch meinen ganzen Körper. Ich beginne wie eine Irre zu husten. Schon nach kurzer Zeit kann ich nicht mehr ausmachen, wo es aus mir raus sickert, ob aus dem Mund, der Nase oder den Augen.

Ich werde puterrot und liege auch bald auf dem abgelatschten Bahnsteig, bewegungslos, röchelnd nach Luft. Glucksender Seifenblasenschaum bildet sich an meinem Mund.

"Uff, ... ich brauch Nikotin."