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Der Schrank und sein Fluch© Angelina de Satura"Philipp, ich muss kurz weg" sagte Opa "Ich bringe uns Pizza mit!" Opa zog seine Schlappen aus und schlüpfte in seine Schuhe: "Denke daran, Philipp" mahnte Opa " Öffne nie den Schrank!" Er schaute sehr ernst über seine verrutschte Brille und flüsterte: "Du weißt, es steckt ein Fluch in ihm." Die Tür schlug zu und Philipp war allein. Am Ende des Flures, halb im Dunkel, stand das alte Möbelstück. Ein großer Schrank, mindestens doppelt so hoch wie Philipp. Von weitem hatte das Holzding ein Gesicht. Die Verzierungen am obersten Rand glichen Haare. Zwei geschnitzten Kreise links und recht starrte ihn an. Ein Schloss stellte die Nase dar in der ein goldener Schlüssel steckte. Eine breite Schublade bildete den Mund. "Hey, Sperrmüll, du machst mir keine Angst" rief er ihm zu. Er stellte sich frech davor und sperrte, trotz Opas Warnung, die Schranktür auf. Ein Ohrenbetäubendes Geräusch folgte zugleich. "Philipp!" rief Opa erschrocken als er in die Wohnung kam. Er ließ die Pizza fallen und eilte durch den Flur. Am Fuße des Schrankes lag ein Berg aus Opas gesammelten Schätzen: Blechdosen, Fotos, alte Postkarten, Kisten, Kleidung und Hüte. Philips Kopf, das Gesicht kreidenbleich, tauchte mittendrin auf. "Bist du verletzt?" fragte Opa besorgt und half ihm schnell. Bis auf einen furchtbaren Schreck, ging es Philipp gut. Als sie später am Tisch Pizza aßen, fragte Philipp mit vollem Mund: "Du, Opa, es gibt gar kein Fluch, oder?" Opa grinste schadenfroh: "Dieser Fluch, Junge, hat dich aber erwischt: Du wirst alle meine Sachen wieder in den Schrank einräumen, aber ordentlicher als ich es tat!"
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