Esmiralda, und an Geister glaub ich nicht
© Jutta Herchenhan
Ich weiß noch wie es war, als wir vor einem Jahr die überraschende Nachricht bekamen.
Wir fielen aus allen Wolken, unser Wohnblock sollte abgerissen werden, da man hier eine neue Straße bauen wollte. Uns wurde nahe gelegt, uns nach neuen Wohnmöglichkeiten umzusehen, denn der Bau der Straße sollte zügig voran gehen. Wir waren ziemlich hilflos auf uns selbst gestellt bei der Wohnungssuche. Mein Mann, der immer alles in die Hand nahm, meinte, dass es eine bodenlose Frechheit sei, uns einfach so vor vollendete Tatsachen zu stellen. Tagelang überlegten wir, was nun zu tun sei, ob wir eine Beschwerde
einreichen sollten, oder die gegebene Tatsache als solche hinzunehmen, und wir uns auf Wohnungssuche begeben sollten. Unser Wohngebiet war nicht das beste, und aus dieser Sicht gesehen, brauchten wir diesem etwas herunter gekommenen Wohnblock nicht unbedingt hinterher trauern.
Nach einigen Tagen, die wir oft mit Grübeleien verbrachten, kam mein Mann strahlend nach Hause. Ich dachte er hat das große Los gezogen. So ähnlich war es dann ja auch. Er zog triumphierend eine Mappe mit diversen Unterlagen aus seiner Tasche, und sagte, hokus pokus, liebe Rosi, dreimal darfst du raten, was ich hier habe? Zuerst hatte ich die wahnwitzige Idee mein Mann habe eine neue Wohnung für uns gefunden, so in aller Stille.
Nein, es waren Reiseprospekte von einem mir völlig unbekannten Reisebüro.
Reiseunterlagen? meinte ich ziemlich entgeistert, haben wir denn keine anderen Probleme? Worauf mein Mann meinte! Nein.
So kam es, dass wir uns gemeinsam in die mitgebrachten Unterlagen vertieften. Wenigstens konnten wir somit das leidige Wohnungsthema für eine Weile vergessen.
Mein Mann hatte ja schon ein bestimmtes Ziel ins Auge gefasst, und zwar Schottland, was mir allerdings im ersten Moment gar nicht zusagte. Ich dachte an das etwas raue Klima dort, und meinte, ob das Reisebüro denn nichts Südliches zu bieten hätte, da mich ein weißer Strand und endloses Meer viel eher reizen könne.
Doch wie so oft verstand es mein Mann wieder, mich von seinen Ideen und den Schönheiten Schottlands zu überzeugen.
Noch etwas skeptisch vom Vorhaben meines Mannes stimmte ich nur zögernd zu. Hatte ich doch etwas Sorge wie wir das alles finanzieren sollten, Reise, und Umzug, mir schwirrte der Kopf vor lauter Zahlen.
Die Reise entpuppte sich dann als wahres Schnäppchen, da die Preise saisonbedingt gestaffelt waren, und wir zu einer günstigen Zeit buchen konnten. Auch wollten wir nicht in die Touristen-Hochburgen reisen, sondern die ländlichen Gegenden vorziehen. Mein Mann war ein etwas romantischer Typ, ihn interessierten die Fischerdörfer um St. Andrews, sowie die Seen und Schlösser der West Highlands. Lachend gab ich zu bedenken ob er Vieleicht an den Schlossgespenstern interessiert sei, worauf er munter meinte, das sei
das Mindeste, was man in Schottland erleben müsse.
In den folgenden Tagen merkte ich dass mir das Wohnungsthema nicht mehr vorrangig im Kopf herum spukte, nein, ich fing an mich auf die Reise zu freuen, und fand auch den Zeitpunkt immer mehr günstig. Wollten wir uns doch vor dem großen Umzugs-Stress erst einmal richtig erholen.
So kam es dass wir uns eines schönen Freitags früh auf die Reise begaben. Ziel Glasgower Flughafen. Von dort ging es mit Bussen weiter westlich.
Wir kamen in einem kleinen Fischerdorf unter. Nicht in einem Fünf-Sterne-Hotel, nein, bei einfachen Menschen in einer etwas geräumigeren Fischerhütte. Diese Menschen verdienten sich gern etwas dazu, durch Zimmervermietung.
Was mir gleich auffiel, war die Herzlichkeit dieser Menschen. So kam es auch dass wir zum Essen nicht in einen Pup mussten, sondern dass die Hausfrau gern für uns das Frühstück, das Mittagessen, sowie Abendbrot bereithielt.
Allein das Frühstück war so ausgiebig dass es notfalls für den ganzen Tag ausgereicht hätte. Immer wieder wurden wir ermuntert zuzugreifen. Das leidliche englisch meines Mannes machte es uns möglich, uns mit unseren Gastgebern zu verständigen.
Am nächsten Tag gingen wir dann auf Entdeckungsreise.
Wir besuchten mit einem etwas ramponierten Geländewagen den wir an einer alten Tankstelle gemietet hatten, und der nicht gerade vielversprechend aussah , die nähere Umgebung, wie Loch Awe, Kilchum Castle und das sagenumwobene Schloss von Inveraray, den Sitz des Duke of Argyll.
Auch eine ehemalige Wisky-Brennerei die Famous Grouse Experience, stand auf unserem Plan.
Wir waren begeistert von den wunderschönen Eindrücken, die wir erhielten, und das raue Klima das ich so gefürchtet hatte, machte mir auf einmal gar nichts mehr aus.
So verging die Zeit wie im Flug, und der Tag unserer Heimreise rückte immer näher. Am liebsten hätte ich die Zeit zurückgedreht, denn mit unseren Gastgebern verband uns mittlerweile schon so etwas wie eine Freundschaft. Auch sie sahen unserer Abreise mit gemischten Gefühlen entgegen.
Der vorletzte Tag war dem Dorf Lumes, in dem wir wohnten, vorbehalten. Da wir immer unterwegs zu interessanten Zielen waren, hatten wir uns das Dorf, in dem wir untergekommen waren, noch nicht mal richtig angesehen.
Also gaben wir unseren Geländewagen wieder ab, denn den brauchten wir ja nun nicht mehr da das Dorf ziemlich klein war, und wir es ohne Auto schafften in kurzer Zeit zu besichtigen. Wir waren nun unterwegs und bewunderten die schön zurecht gemachten Fischerhütten, die teilweise nah am Wasser standen, und mit Schilf umwachsen waren. Wir fanden es so richtig urig und gemütlich in diesem Ort.
Als wir näher zum Wasser kamen sahen wir eine Hütte, ziemlich abgelegen vom Ort, nicht sehr groß, und außerdem schien sie leer zu stehen. Mein Mann war neugierig geworden und ging um das kleine Haus herum, um es sich genauer anzuschauen. Die kleinen Fenster starrten uns wie tote Augen an. Keine Menschenseele schien da zu wohnen. Trotzdem schien die Hütte baulich in ziemlich gutem Zustand zu sein, und ich ahnte in diesem Moment nicht im entferntesten die Gedanken meines Mannes.
Auf dem Rückweg war mein Mann ziemlich still, und in sich gekehrt, nicht wie sonst, fröhlich und voller Ideen, lief er neben mir her.
Mir fiel es gar nicht auf, denn wir waren beide vom vielen Laufen ziemlich müde und abgespannt.
Bei unseren Gastgebern angekommen sprudelte es geradezu aus meinem Mann heraus, er wollte wissen ob unten am Wasser die Hütte bewohnt sei, und wem sie gehöre, da sie so unbewohnt aussehe, und vieles mehr. Ich wunderte mich und dachte, warum dieses Interesse an einer Fischerhütte die leer irgendwo in den Pampas steht.
Die Wirtsleute gaben nur zögernd und etwas befangen Antwort, was mich sehr wunderte, waren sie doch sonst so zuvorkommende und frohe Leute.
Am Abend saßen wir noch zusammen bei einem Glas schottischen Wisky und erzählten uns von den wunderschönen Tagen die wir in den schottischen Highlands verleben durften. Wieder kam mein Mann auf die leerstehende Fischerhütte zu sprechen. Durch den Wisky war die Zunge unseres Gastgebers etwas gelöster als am Nachmittag, und so erfuhren wir dass es in dieser Fischerhütte nicht mit rechten Dingen zugehe. Eine alte Kräuterfrau soll da gewohnt haben, verlacht und verspottet von der Jugend des Ortes. Esmiralda so soll
diese Frau geheißen haben, habe die Dorfjugend gefürchtet, und habe ihr Haus verlassen, und sei in die Gegend des naheliegenden Moors geflüchtet. Dort habe sie sich eine kleine Hütte aus Schilf gebaut, und da gelebt bis zu ihrem Tod. Das Haus sei von ihr verflucht worden. Die Dorfbewohner haben sich gewundert, dass die Fischerhütte der alten Esmiralda niemals verfallen sei, obwohl sie doch so lange Zeit leer stand. Noch immer sei alles in gutem Zustand, obwohl niemand etwas daran gemacht habe. So erzählte unser
Gastgeber, und wir lächelten dazu, glaubten wir doch nicht an Geister und Spuk.
Immer mehr allerdings fiel mir wieder dieses Interesse meines Mannes auf, was ich aber schnell wieder vergaß, denn die Heimreise stand bevor, und nach Tagen fiel mir auch wieder unsere Misere mit unserer Wohnung ein, und in diesem Moment schien es mir wie Schuppen von den Augen zu fallen, ich stöhnte laut auf, und dachte das kann einfach nicht wahr sein. Dieses Interesse meines Mannes an der alten Fischerhütte schien Formen anzunehmen. Ich wollte einfach nicht daran glauben, aber konnte es sein, dass mein Mann
es sich in den Kopf gesetzt hatte, diese Fischerhütte der armen Esmiralda zu beziehen??
Nein, ich wollte diesen Gedanken nicht weiterspinnen, das war doch unmöglich, denn es gab niemanden der für das Haus verantwortlich war, und einfach so einziehen? Das geht doch wohl nicht.
Doch es zeigte sich, dass ich mit meinen Gedanken richtig lag. Mein Mann sprach zuerst zögernd, doch dann mit vollem Elan und Tatendrang auf mich ein, dass dieses Fischerhaus ein Zeichen für uns sei, in Deutschland alle Zelte abzubrechen und hierher in einen Ort des Friedens und der Menschlichkeit überzusiedeln.
Zögernd unterbrach ich seinen Redefluss mit der Bemerkung, er solle daran denken was Jack unser Gastgeber gesagt hat. Darüber lachte mein Mann nur und meinte, dass dieses nur überlieferte Spukgeschichten seien, und er keine Angst vor irgendeiner Esmiralda habe. Im Innern glaubte ich ja auch nicht daran.
Zuerst unsicher und unlustig, stimmte ich dann doch meinem Mann zu, und meinte dass es vielleicht gar kein schlechter Gedanke sei, das Land zu verlassen, in dem die Zukunft immer unsicherer zu werden scheint.
Das Einzige, was mir Kopfzerbrechen machte, war, dass wir einfach in ein Haus ziehen wollten, das zwar leer stand, aber niemand da war, der uns das Haus zur Verfügung stellte, schließlich waren wir doch keine Hausbesetzer. Das schien meinen Mann aber wenig zu beeindrucken. Schließlich sprach er mit Jack und Christine, Jacks Frau, darüber. Die beiden sahen sich an, und schienen entsetzt zu sein. Michel, mein Mann lachte nur und meinte, vor Geistern habe er keine Angst, und mit Esmiralda werde er schon klarkommen.
Unsere Gastgeber sprachen an diesem Tag kein Wort mehr mit uns, und auch der Abschied am nächsten Tag fiel unerwartet kühl aus.
Wir fuhren erst mal wieder nach Hause, gab es doch allerhand zu regeln und zu tun. Unseren Bekannten sagten wir vorerst nichts von unserem Plan, Deutschland für immer zu verlassen.
Somit konnten wir uns wenigstens die Wohnungssuche ersparen, und auf die Frage unserer Bekannten, ob wir schon etwas in Sicht haben, grinste Michel nur immer spöttisch und sagte: vileicht?
Die Zeit verging, und alles war geregelt, wir nahmen nicht viel mit nach Schottland. Möbel und alles Sperrige hatten wir verkauft oder zum Sperrmüll gegeben, alles andere gut verpackt. Nun stand der Abreise nichts mehr im Weg.
So kamen wir wieder in Lumes an. Unser erster Weg waren Jack und Christine unsere ehemaligen Gastgeber. Sie ahnten, dass wir nun unser Vorhaben ausführen wollten, und schienen gar nicht begeistert zu sein. Aber nach einigem hin und her zeigten sie sich einverstanden, dass wir wieder bei ihnen wohnen durften bis zum endgültigen Einzug in Esmiraldas Haus.
Mein Michel gedachte doch einige Veränderungen am und im Haus vorzunehmen.
So wollte er ein neues schönes Bad einbauen, und auch die Treppen ausbessern. Viel Arbeit war ja nicht, da dieses Haus einen guten Baukern zu besitzen schien. Wie schon unsere Gastgeber sagten war es ein Wunder, dass alles so gut erhalten war.
Nach gut zwei Wochen zogen wir ein. Möbel hatten wir in der nächstliegenden Stadt gekauft.
Am Tag des Einzuges mussten wir uns wieder wundern, denn auf unsere Einladung hin sagten unsere Gastgeber kategorisch ab, sie wollten uns nicht besuchen, aber wir wären ihnen immer willkommen.
Da wir nicht abergläubisch sind, lächelten wir in uns hinein. Ich war mittlerweile genauso glücklich wie mein Mann Michel, endlich einziehen zu können.
Die erste Nacht in unserem neuen Heim war ruhig und ohne jede Komplikation. Etwas mulmig war mir im geheimen schon.
Der nächste Tag verlief mit Arbeit und allerlei Nebensächlichem.
In der Nacht darauf war ich ziemlich unruhig, der Mond schien in seiner vollen Größe zum Fenster herein, und hielt mich wach. Bei Vollmond konnte ich schon immer schlecht einschlafen, und somit dachte ich an nichts Schlimmes. Die Kirchturmuhr schlug die zwölfte Stunde, und noch immer wälzte ich mich schlaflos in meinem Bett, während Michel schlief wie ein Holzfäller.
Da sah ich wie am Schlafzimmerfenster eine gebeugte Gestalt vorbei ging. Die Fenster waren ziemlich niedrig, so dass ich sehen konnte dass diese Gestalt etwas in einem alten Korb trug. Erschauert und voller Angst schloss ich einfach die Augen, und dachte so dem Spuk zu entgehen. Ich beneidete Michel, der neben mir lag und schlief.
Was war das? Ich verhielt mich still, obwohl ich am liebsten laut geschrien hätte. Als ich die Augen wieder öffnete war alles vorbei und ruhig.
Am nächsten Tag überlegte ich, ob ich es meinem Mann erzählen sollte oder nicht. Würde er mich auslachen oder für überreizt halten? Somit schwieg ich erst einmal und wartete die nächste Nacht ab. Vor Aufregung konnte ich nicht einschlafen. Ich wartete vergebens. Die Nacht blieb ruhig und ohne Besuch. Ich dachte schon, dass ich nur schlecht geträumt hatte, und sagte auch weiterhin nichts zu Michel.
Ich wollte am Vormittag in den kleinen Garten hinter dem Haus gehen und einige Küchenkräuter aussäen. Also nahm ich Hacke und Spaten und wollte mich an die Arbeit machen. Da sah ich hinter dem Haus einen Korb stehen, in diesem Korb lagen frische Kräuter, die ich nicht kannte, die aber wundervoll dufteten. Ich wunderte mich sehr, wie dieser Korb wohl dahin gekommen sein konnte, und ich hatte einfach keine Erklärung dafür. Somit nahm ich den Korb und ging damit zu Jack und Christine, um sie zu fragen, was es für
Kräuter sind und wie sie zu uns hinter das Haus gekommen sein könnten.
Jack hatte keine Ahnung, da ihn Kräuter nicht zu interessieren schienen, aber Christines Augen verdunkelten sich merklich und ihre Lippen schienen zu zittern, als sie mir sagte, dass diese Kräuter nur im tiefsten Moor wachsen, dort wo keine Menschenseele hinkommt. Nur Esmiralda habe diese Gegend gekannt und dort ihre Kräuter gesammelt, doch Esmiralda sei doch schon viele Jahre tot sagten die Leute.
Es seien sehr seltene und nützliche Kräuter. Christine sagte mir dann noch, wofür diese Kräuter nützlich sind, ich war sprachlos, ersetzten sie doch so manche chemische Medikamente. Wer sollte es so gut mit mir meinen und die Kräuter gebracht haben, es war ein Rätsel. Noch immer sagte ich nichts von meiner nächtlichen Erscheinung. Brachte aber den Kräuterkorb damit in Verbindung. Da es nun die Nächte ruhig blieb und nichts mehr geschah, vergas ich diesen Vorfall.
Nach einiger Zeit hatte ich wieder eine unruhige Nacht da der Vollmond mir wieder den verdienten Schlaf raubte.
Ich hielt trotzdem die Augen geschlossen um nicht von dem grellen Licht des Mondes geblendet zu werden.
Am anderen Tag fand ich vor unserer Tür wieder diesen Korb, mit wieder anderen wohlriechenden Kräutern vor. Christine war es die mir die Wirkstoffe der Kräuter erläuterte.
Nun beschloss ich wachsam zu sein, und beim nächsten Vollmond legte ich mich gar nicht erst in mein Bett. Gegen Mitternacht polterte es vor dem Haus, ich hatte wohl aus Nachlässigkeit vergessen meinen Rechen in den Schuppen zu stellen. Ich hörte wie er umfiel und ein leises Fluchen. Ich ging vor die Tür und sah im Schein des Mondes eine sehr alte Frau mit einem Korb am Arm vor mir stehen. Sie schien sehr erschrocken zu sein, und ich sagte zu ihr: was tun Sie mitten in der Nacht hier, ich sagte es in einem freundlichen
Ton. Sie zuckte nur leicht zusammen und meinte, ich bringe Ihnen frische Kräuter. Wer sind Sie fragte ich, sie murmelte leise in sich hinein, ich bin Esmiralda, mir gehört dieses Haus.
Sicher bin ich kreidebleich geworden vor Schreck, sah ich doch vor mir, eine alte gebückte Frau, die mir nicht wie ein Geist erschien.
Ich bot ihr spontan an, in die Wohnung zu kommen, um sich auszuruhen. Ich bot ihr eine Tasse Tee an, und sie begann, mir ihre Geschichte zu erzählen.
Sie erzählte mir das, was ich von Jack und Christine wusste, dass man sie aus dem Haus getrieben habe, und da sie sich im Ort nicht mehr zeigte, sei man davon ausgegangen, sie sei tot. Oft sei sie in der Nacht gekommen, um in ihrem Haus nach dem Rechten zu sehn, es zu säubern und so gut sie konnte in Stand zu halten.
Nun war auch Michel aus seinem tiefen Schlaf erwacht und betrat die Küche. Er hatte die letzten Sätze noch mitgehört und meinte forsch wie ich ihn kenne, na ich habe es doch gleich gewusst, dass ich mit Esmiralda klar komme. Wir lachten alle drei, Esmiralda erst zaghaft, doch dann von ganzem Herzen. So kam es, dass Esmiralda in unser Gästezimmer einzog und in herzlicher Eintracht mit uns zusammenwohnte.
Auch unsere lieben Freunde Jack und Christine gaben ihren Missmut auf und besuchten uns so oft es ihre Zeit zuließ. Auch ihr Verhältnis zu Esmiralda war herzlich und voller Zuneigung, als wir sie überzeugen konnten, dass Esmiralda Fleisch und Blut war und keinesfalls ein Geist.
Wir haben es nie bereut, unsere Heimat in Schottland gefunden zu haben. Wir leben ruhig und in Frieden, ob wohl Esmiraldas Kräuter das ihre dazutun?
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