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Eingereicht am
22. März 2007

Beide

© Hannah Schmider

Sie setzt sich in ihr Auto, fährt los, gleitet durch die Straßen an vielen Häusern vorbei, ist nervös, ihr geht es nicht besonders gut sie ist nicht besonders gut drauf --- dennoch sie fährt zu ihm.

Versuche Freunde während des Fahrens zu erreichen um sich von ihren Sorgen und Gedanken abzulenken bleiben vergebens.

Schließlich kommt ihr Auto zum stehen --- sie ist gespannt was sie erwartet hinter den Wänden dieses Landhauses. Langsam tritt sie in das hell erleuchtete Atelier und gelangt in die Küche wo sie sitzen, er und der Bildhauer.

Sie verköstigen sich gerade an einem leckeren Essen welches er gezaubert hat.

Er bietet ihr einen Rotwein an, zögernd nimmt sie in an, zögernd setzt sie sich hin und lauscht ihren Gesprächen. Unauffällig mustert sie ihn, stellt fest wie schön er ist, was für ein schönes Gesicht er hat.

Was macht sie hier? Warum ist sie nun wieder in seiner Nähe?

Sie lässt sich treiben von Schicksal, Zufällen und den Gefühlen ....

Der Tisch wird abgeräumt und sie begeben sich in seine Gemächer ..... neugierig erkundet sie sein Zimmer, entdeckt Neues, entdeckt Vertrautes.

Sie unterhalten sich, sie versucht bei der Sache zu bleiben doch ihre Gedanken schweifen immer wieder ab .... sie will seine Lippen berühren und nicht wie am Samstag einfach gehen.

Wie soll sie es anstellen, sie reden und irgendwann tut sie es ------ er beginnt sie zu streicheln, beginnt ihren Körper zu erkunden --- gerne würde sie mit ihm nun Sex haben doch es ist viel besser Spannung aufzubauen unheimliche Lust herzustellen indem man anfangs verzichtet es herauskitzelt es dennoch nichts macht...Spielchen zu spielen.

Sie steht auf zieht ihre Jacke an und entschwindet in die Tiefen der Nacht ...

... der nächste Tag bricht an, sie begibt sich erneut in das Atelier aber nicht um mit ihm ein wenig davonzufliegen sondern um noch ein wenig von der Technik eines Bildhauers zu lernen. Des Öfteren ein Blick auf die Uhr, ein Blick nach draußen, ein Gedanken an ihn doch keine Regung. Sie muss gehen, muss arbeiten ---- leise packt sie ihre Sachen, leise fährt sie davon --- schaltet die Musik ein, genießt die fabelhaften Klänge und ungesehen fährt sein Auto an ihr vorbei, ungesehen winkt er ihr ---- doch ihre Seele hat es bemerkt, sie wusste das er kommen würde.

In der Nacht tritt er ein, in ihr Reich, es braucht nicht viel, sie liegen auf Matratzen in einem sonst leeren Raum, Musik erklingt, ein guter Wein ist ihr Begleiter --- und das geheime Leben ihrer Worte nimmt seinen Lauf.

Langsam beugt sie sich zu ihm, presst ihre Lippen auf seine und sie tauchen ein in die Berührungen ihrer Körper ---- sie fühlt sich ihm so unglaublich nah, so unglaublich schön ist es in seinen armen zu liegen ihn ganz bei sich zu spüren.

Sie hat ihn wahnsinnig gerne, sieht ihn an, will es ihm sagen doch hält sich zurück - dieser Moment soll nicht aufhören ... plötzlich spürt sie ein Tuch und es wird dunkel, er macht dasselbige bei sich, dann bewegen sie sich langsam durch den Raum, tanzen, trennen sich, finden sich wieder, küssen sich, streicheln sich ... und verlieren ihre Kleider ... bis sie die Lust schließlich verschlingt.

Gehen lassen würde sie ihn am liebsten nicht doch er muss am Morgen arbeiten ... so entschwindet er ihrer Tür zur nächtlicher Stunde.




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