In guter Gesellschaft
© Tommy Lachmann
Einsamkeit? Furchtbar! Olli schauderte. Die Heinrich v. Fuhse-Straße lag in einer kleinen stillen Siedlung am Rande der Stadt. Es dämmerte bereits und aus einigen Fenstern der Häuser drang Licht. Der Kleinbus rollte aus und hielt mit einem letzten Ruck vor dem Haus Nummer 9. Olli warf einen Seitenblick auf seine bezaubernde Beifahrerin. Ja, sie war genau diese Schönheit von der er immer geträumt hatte. Ihre dünne Bluse ließ ihre wohlgeformten Brüste erkennen und Olli betrachtete ihre wunderbare Figur wohlgefällig.
Ja, er hatte es geschafft. Er hatte sie endlich bekommen!
"Du hast nichts dagegen", sagte er leise, "wenn ich erst einmal vorgehe, nicht wahr, liebste Frauke?" Sie sah ihn an, sagte nichts und schien gedankenverloren zu lächeln. "Ich muss noch einen kleinen Empfang für dich vorbereiten!" Olli stieg aus seinem Kleinbus und ging zum Eingang des Hauses. Es war sein Haus. Ein Erbstück seiner alten reichen Tante. In seiner Wohnung im ersten Stock brannte Licht. Olli freute sich auf die Gesellschaft, die ihn dort erwartete. Schon vor der Tür
hörte er Musik und Stimmengewirr. Seine Musik, die er so liebte. Swing-Musik im Big-Band Sound. "In The Mood". Ja, das war auch die Musik seiner Gäste. Olli hängte seinen Mantel auf, wusch sich die Hände und betrat erwartungsvoll sein Wohnzimmer. Ja, da waren alle seine liebsten Menschen versammelt. Und gleich würde sich auch Frauke zu ihnen gesellen. Es herrschte eine angenehme Atmosphäre. Der Raum war stilvoll eingerichtet und es war mollig warm. Olli genoss diese Wärme, denn draußen lag hoch Schnee
und es war bitterkalt. Die Gäste trugen tolle Kostüme zur Feier des Tages. Heute war Silvester. "Schön, dass ihr alle da seid", rief er freudig, "wie ich sehe, habt ihr euch schon bedient und es scheint euch zu schmecken". Halbleere Sektgläser und Tabletts mit leckeren Häppchen standen überall herum.
Da saß Biggi auf der Couch, die dunkelhaarige Klassefrau. Sie war zu einer rassigen Carmen geworden. "Du siehst wirklich bezaubernd aus, Biggi, wie immer!" Das Mädchen lächelte still. Olli kniete vor ihr nieder, umarmte sie und küsste ihre Stirn. "Aber, aber", schien Hannes zu denken, doch er grinste nur, denn die Musik dröhnte so laut, dass eine Antwort zwecklos gewesen wäre. Hannes stand am Fenster. "Prächtig", war Olli begeistert "das Ding steht dir wirklich gut, Junge, du
siehst aus wie ein Echter!" Hannes trug die Uniform eines Oberleutnants der NVA, der "nationalen Volksarmee". Olli drohte lächelnd mit dem Zeigefinger und sagte spöttisch: "Aber nur, weil Silvester ist, sonst wollen wir diese Kluft hier nicht sehen!"
Antje hockte auf der Couch im Minirock und hatte derart ihre Beine übereinander geschlagen, dass Olli der Atem stockte. Bei Gott - - - das war ein Anblick. Es fiel ihm schwer, seinen Blick abzuwenden. Olli zog sie zu sich hoch, gab ihr einen langen Kuss auf den Mund und ließ sie zärtlich wieder auf die Couch gleiten.
Plötzlich hielten alle ein Sektglas in der Hand und prosteten ihm zu. "Ja", rief er, "so mag ich euch! Ach, wenn ihr wüsstet, wie sehr ich euch liebe!" - "Blöder Kerl", las er von Antjes Lippen......
Als er zur Seite trat, um die Musik etwas leiser zu stellen, fiel sein Blick auf Charly im breiten Ledersessel. Charly war sein bester Freund. Er trug heute einen hellgrauen Anzug, hatte lässig die Beine übergeschlagen und hielt eine Zigarette in der Hand. Er strahlte, zeigte seine Zähne und sah Olli durchdringend an. "Ja, mein lieber Charly, dich ohne Zigarette könnte ich mir nicht vorstellen", lästerte Olli, "das nimmt sicher noch mal ein böses Ende mit Dir!" Charly schwieg, weil er intensiv
der Swing-Musik lauschte. "Mensch, Charly", sagte Olli gespielt böse und schlug ihm auf die Schulter, "heute ist Silvester und du machst hier die taube Nuss!" Charly grinste hinterhältig.
"Stellt euch vor", berichtete Olli seinen Freunden, "Frauke ist da! Sie sitzt unten im Auto und wartet darauf, euch vorgestellt zu werden! Hättet ihr das gedacht?" Alle Anwesenden waren offensichtlich überrascht. "Also, meine Lieben", sagte Olli, "ich gehe sie jetzt holen und ich hoffe, ihr seid ausgesprochen nett zu ihr!" Damit drehte er auf dem Absatz, ging in die Küche, öffnete zwei Flaschen Sekt und brachte sie seinen Freunden ins Zimmer. "Wenn ihr mehr braucht,
wisst ihr ja wo alles steht. Ich bin gleich zurück - - - mit Frauke!" Dann machte er sich auf den Weg nach unten.
XXX
"Modellbauladen" stand über seinem Ladengeschäft unten neben der Haustür. Die Modelleisenbahn und alles was mit Modellen und Modellieren zu tun hatte, war Ollis Leidenschaft. Landschaften und Formen aller Art hatte er schon erfolgreich fabriziert und einige Mitbewerber beneideten ihn um seine künstlerische Begabung. Er dachte beglückt an seine neueste Errungenschaft, aber ... Nein, heute blieb sein Geschäft geschlossen, heute war seine große Silvesterfeier.
Frauke war wohl im Bus etwas ungeduldig geworden und Olli öffnete besorgt die Tür des Wagens. "Sicher ist dir jetzt kalt, du Ärmste, entschuldige, mein Schatz", sagte er zärtlich und zog sie förmlich zu sich heraus. Dann hielt er Frauke am Arm und sie lehnte sich fest an ihn. Sie schien vor Kälte zu zittern. "Gleich sind wir da", sagte Olli tröstend und streichelte sie, "oben ist es bullig warm und alle freuen sich auf dich. Ich denke, es wird ein wundervoller Abend"
Als beide endlich vor der Wohnungstür standen, sagte Olli freudig: "Herzlich willkommen zu Hause, mein Liebstes", nahm sie in den Arm und drückte sie lange liebevoll an sein Herz. Frauke sträubte sich nicht. Nach einer Weile flüsterte Olli: "Jetzt müssen wir uns aber erstmal sehen lassen, sonst kommen die da drin noch auf dumme Gedanken." Damit hob er Frauke auf seine Arme und trug sie über die Schwelle.
Olli öffnete die Tür zum Partyzimmer und seine Gäste waren sprachlos. "Tja", rief er freudig, "da staunt ihr alle, was?" Charly machte verzückte Augen. "Nur kein Neid, mein Junge", sagte er wohlwollend, "sie gehört doch nun zu uns und wir gehören schließlich alle zusammen!" Damit gab er Frauke einen frechen Klaps auf ihren Po und schob sie auf den noch freien Sessel auf der anderen Seite gegenüber. Sie wurde von den anderen herzlich aufgenommen. Olli reichte ihr ein Glas.
Die Musik swingte und das laute Stimmengewirr einer Party rundete die Atmosphäre ab. "Habt ihr noch zu trinken", brüllte Olli, "wartet, ich hole Nachschub". Damit schlurfte er in die Küche. Bevor er jedoch zwei weitere Flaschen Sekt öffnete, drehte er um und ging einige Schritte durch den Korridor. Als er die zweite Tür rechts öffnete, sah er froh, dass seine Großeltern und Eltern hier bereits gemütlich beisammen saßen. "Na, geht's euch gut", sagte er zufrieden, "schade, dass
ihr nicht mit rüberkommen wollt zu meinen Freunden. Stellt euch vor, auch Frauke ist heute dabei! Aber ich verstehe euch schon. Ihr wollt gern unter euch bleiben, das respektiere ich natürlich. Nachher um zwölf sehen wir uns ja wenigstens auf einen Schluck auf das neue Jahr!" Olli winkte ihnen zu, schloss beruhigt die Tür und freute sich, dass alle seine Lieben zu Hause waren. Er fühlte sich geborgen.
XXX
Das Erbe Ollis bestand nicht nur aus dem schönen alten Haus, sondern es war auch noch ein stattliches Sümmchen geflossen, das ihn allein schon für den Rest seines Lebens über Wasser halten könnte. So leistete er sich die Freiheit, sein Geschäft über die Feiertage zu schließen. Er brauchte Zeit für seine Freunde und wollte jede Minute mit ihnen nutzen. Da war dieser tolle Weihnachtstag, als er alle seine Gäste in seinen Bus geladen und mit ihnen eine Tour durch den Harz gemacht hatte. Diese gemeinsamen Autofahrten
gehörten zu seinen Höhepunkten. Antje neben ihm auf dem Beifahrersitz sorgte für Aufsehen, wenn er irgendwo einparkte und die Passanten in seinen Wagen schauten. Antje verstand es, sich zu kleiden und herauszuputzen. Ja, an Antje hatte sein Herz schon immer gehangen. Sie alle hatten diese Fahrt durch die verschneite Landschaft genossen. Schnee lag diesmal im Harz wie schon lange nicht mehr.
Hannes saß hinter Olli und schaute aus dem Fenster. Charly hockte in der Mitte des Wagens, sah Olli über die Schulter und hatte seinen Arm um Biggi gelegt. "Denkst du noch an unsere Übungsfahrten, Charly?" Charly grinste im Rückspiegel. Schon früh hatten die beiden Freunde das Fahren bis an den Rand des Wahnsinns trainiert. "Das darfst du eigentlich niemandem erzählen, was wir hier machen", hatte Olli damals gesagt. Mit geschlossenen Augen war er hinter dem Steuer einfach losgebraust, während
Charly gelenkt oder nur Anweisungen erteilt hatte. Das bei diesen Kurven im Harz! Dann hatten sie das mörderische Spiel umgekehrt gemacht und Charly hatte lachend gesagt: "Mein lieber Mann, wir beide haben es richtig gut drauf!" Ja, sie waren beide immer ein verschworenes Team gewesen. "Blindflug" hatten sie diese lebensgefährliche Aktion genannt. Der helle Wahnsinn.
Demnächst aber würde auch Frauke mit ihnen allen auf die Reise gehen, denn es war ja noch reichlich Platz im Bus. Im Wagen herrschte eine Bombenstimmung. Dafür hatten Ollis bewährte Partybänder gesorgt. Nun konnte Silvester kommen. Er freute sich auf diese Fete zu Hause mit der ganzen Gesellschaft, weil er nun endlich nie mehr allein sein musste.
XXX
Olli fürchtete nichts so sehr wie die Einsamkeit. Er hatte oft darunter gelitten. Geld genug hatte er heute, um seine liebsten Menschen zu beherbergen. Sein Haus war ja groß. "Kost und Logis ist für euch frei", hatte er oft lachend gesagt, "stellt euch mal vor, wie viel Kohle ihr spart!" Und alle waren gekommen und geblieben.
Der Silvesterabend verlief feucht-fröhlich. Olli hatte alle Gläser gefüllt und auch die große Silvesterparty im Fernsehen trug enorm zur Stimmung bei. Frauke hatte sich rasch eingelebt und war von der Gesellschaft voll akzeptiert worden.
Ja, Frauke wäre fast seine Frau geworden. So jedenfalls hatte es sich Olli erträumt. Damals, als noch die Grenze zwischen beiden deutschen Teilen bestanden hatte. Vor Jahren war sie Ollis erste große Jugendliebe gewesen und sie hatten beide tolle Zukunftspläne geschmiedet. Frauke hatte ihn im Westen noch bei seinen Eltern für vier Wochen besucht. Nach drei Wochen aber hatte eine plötzliche, nüchterne Aussprache stattgefunden und Frauke war vor Ablauf der genehmigten vier Wochen wieder in ihre Heimatstadt im Osten
zurück gereist. "Heimweh und auch eine kleine Bedenkzeit", hatte sie damals als Grund ihrer überstürzten Rückreise angegeben. Olli hatte gelitten wie ein Hund und auf ihr erneutes Kommen gehofft. Gekommen aber war statt Frauke der Mauerbau und Ollis Traum von einer gemeinsamen glücklichen Zukunft mit ihr war ausgeträumt. Heute, nach vielen Jahren aber war sie nun endlich wieder da.
Antje war später für kurze Zeit seine eigentliche Traumfrau gewesen, die ihn auf allen Gebieten glücklich gemacht hatte. Leider aber hatte ein anderer Mitstreiter bald das richtige Zauberwort gefunden und das Mädchen war diesem Kerl wie ein Magnet auf den Leim gegangen. Wieder hatte Olli schwer gelitten und vergeblich auf ihre Rückkehr gehofft. Nun, heute war auch Antje endlich wieder bei ihm.
Mit Biggi war es etwas anderes. Sie war ihm während eines Urlaubs als Hostess auf Sylt begegnet und sie hatten sich beide auf Anhieb gemocht. Mehrmals hatte sie ihn in seiner Junggesellenbude in der Stadt besucht und es war zu einer regen Brieffreundschaft gekommen. Sie wollte immer gern in eine größere Stadt und Olli hatte ihr nun diesen Wunsch erfüllt.
Hannes war ein alter Schulfreund der ersten sechs Klassen drüben aus Magdeburg. Die Mauer hatte dann später auch hier die Trennung perfekt gemacht und erst nach deren Fall war der Umzug zu Olli keine Hürde mehr gewesen.
Charly aber war das Prachtstück. Sein erfrischender Humor hatte Olli begeistert. Beide lagen nicht nur auf diesem Gebiet auf gleicher Welle. Vor allem konnte man sich auf Charly felsenfest verlassen. Ein echter Freund also, wie man ihn selten findet. "Tja, mein lieber Charly", seufzte Olli aus tiefster Seele, "nun feiern wir wieder gemeinsam Silvester wie so oft in unserem Leben". Dann kippte er sich sein volles Sektglas hinter die Gurgel. "Trinkt, Freunde, trinkt! Silvester ist nur einmal
im Jahr!"
Die Stimmung tobte und im Fernseher tickten bereits die Uhrzeiger dem neuen Jahr entgegen. Es blieben nur noch Sekunden bis Mitternacht. Olli hatte sämtliche Gläser neu gefüllt und punkt zwölf Uhr brüllte er leidenschaftlich: "Prost Neujahr!" Dann stieß er mit allen an und drückte jeden seiner Freunde fest und lange an sein Herz.
XXX
Seine liebsten Menschen aber hatten Olli nur stumm angesehen und keinen Laut von sich gegeben. Olli hatte sämtliche Gläser geleert, wieder nachgefüllt und immer weiter getrunken. Zwischendurch hatte er auch die restlichen Häppchen von den Tellern verschlungen. Als er den Fernseher ausschaltete, war es beängstigend still im Raum. Alle seine Freunde waren reglos und sahen ihn an. "Trinkt doch", lallte er, "trinkt doch endlich wieder mit mir. Noch jeder ein Glas und dann ab in die Betten. Morgen wollen
wir wieder etwas Tolles unternehmen".
"Antje, du miese Kreatur", heulte er dann los, "war der andere Kerl wirklich besser als ich? Musstest du mich deshalb wirklich verlassen?" - Olli streckte die Hand aus und torkelte zu Biggi: "Ich freue mich, dass du zu mir gekommen bist. Auch du darfst bei mir bleiben für immer. Es ist so schade, dass du mir nie mehr geschrieben hast. Empfänger unbekannt, stand auf meinem letzten Brief an dich. Das war unfair, meine Liebe. Trotzdem, hier hast du nun endlich ein zu Hause".
Er stand nun vor Frauke, zog sie zu sich hoch und küsste sie immer wieder: "Frauke, Frauke, du hättest doch nie zurückgehen dürfen damals. Ich hatte ewig Sehnsucht nach dir. Und nun, was treibst du so? Hast du etwa auch einen anderen Mann? Hast du vielleicht sogar Kinder? Warum habe ich nie wieder etwas von dir gehört? Warum konnte ich dich nie mehr finden? - Na, lass es gut sein, nun bist du ja endlich da."
"Siehst du, Hannes", drehte er sich zu seinem Jugendfreund, "du wolltest auch nie in den Westen kommen und nun bist du gleich nach der Wende nach Amerika ausgewandert. Aber du siehst, auch für dich habe ich immer einen Platz in meiner Hütte. Schön, dass du da bist. - Prost, Freunde, trinkt doch noch einen. Es ist genug da." Olli kippte das Glas Sekt wieder in einem Zug runter, nahm das nächste Glas und stieß mit jedem seiner Freunde an.
"Nun, mein lieber Charly", lallte er weinerlich, "wenn ich dich nicht dabei hätte, wäre es keine richtige Feier geworden. Gute Stimmung, Weiber - - - und das alles ohne dich? Nee, mein Lieber, du darfst nie mehr bei mir fehlen. Du kannst dir sicher denken, wie sehr du mir seit deinem Autounfall fehlst. Tot, einfach tot, das war ein harter Schlag für mich!" Olli schenkte wieder ein. "Prost, alle meine Lieben, auf euch möchte ich nie verzichten."
Liebevoll betrachtete Olli seine Puppen, schenkte noch einmal vier Gläser auf dem Tablett voll und machte sich auf den Weg in das Zimmer seiner Eltern. Oma, Opa, Mutter und Vater saßen noch immer still beisammen, als Olli in das Zimmer trat und "Prost Neujahr" rief. "Nein, ich habe euch nicht vergessen, aber ihr wisst ja", lallte er schwer, "meine Freunde drüben sind in Hochform und da war ich gar nicht so rasch abkömmlich!" Auch die Großeltern und Eltern schwiegen, aber sie sahen
ihn freundlich an wie alle seine Puppen. Olli kippte wieder die vier Getränke hinter und sagte: "Na dann, ihr Lieben, bis morgen früh zum Kaffe" und verließ den Raum.
Bevor er ins Bett ging, trabte er rasch noch mal nach unten in seine Werkstatt hinter dem Ladengeschäft. Es sah dort nach Arbeit aus, denn es türmten sich Arme, Beine, Köpfe und Masken auf der Werkbank. Viele hübsche Röcke, Blusen, Kleider; Anzüge Hemden, Westen und Uniformen hingen an der Wand. Hier hatte er am Vormittag Frauke rechtzeitig zur Feier noch liebevoll fertiggestellt, bevor er mit ihr eine Runde im Auto durch die Stadt gedreht hatte, um ihr ein besonders ausgefallenes Halstuch zu kaufen.
Er besah sich die anderen begonnenen Figuren und sagte: "Die Nachfrage ist groß, ihr Leute. Wenn ihr fertig seid, werde ich euch verkaufen, denn oben ist nur Platz für meine liebsten Menschen!" Dann besah er die Fotos auf dem Tisch und war stolz, wie lebensnah ihm seine Figuren und Gesichter gelungen waren. Ein hartes Stück Arbeit und große Investitionen steckten in seinem neuen Projekt. Aber er hatte es geschafft, was sein gut gefülltes Auftragsbuch bewies.
Ja, er war ein wirklicher Künstler voller Schaffenskraft. Zufrieden mit seinem Werk löschte er das Licht, stieg wieder nach oben und kroch einsam und nachdenklich in sein Bett. Er schlief ruhig ein, denn er wusste, auch morgen würden alle seine Lieben auf ihn warten. Am Neujahrsmorgen nämlich war wieder eine große Autotour geplant ...
Eingereicht am 07. Februar 2007.
Herzlichen Dank an den Autor.
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