Im Dezember, so kommt es vor,
sind Feinschmeckerspeisen wohl ganz Ohr,
die Schwerkraftgesetze, aus Speisensicht,
geraten sämtlich außer Kraft,
und selbst das höchste Gourmetstilgericht,
hat nie dagegen was geschafft.
In die erste Reihe setzen,
tut sich einer, zu verletzten,
gibt sich groß, ist aber klein,
schleicht sich bei den Profis ein,
wird als Stein stets nur benannt,
als Domino ansonst bekannt,
bei den Autos ist der Opel,
und beim Essen dieser pope-
- lige Stein aus Schokolade,
denn die sieht man nur, von außen,
was drin, verborgen bleibt, dem draußen,
was ich hinter Schoko-schale seh,
Frofan-zipan und auch Gelee,
doch dieses festliche Gehabe,
ist fatal, so wie ich sage,
denn schon bald, komm ich dahinter,
"Dominoday", ist nie im Winter.
Zum Fest erlaubt ist jede Finte,
ob Pfefferkuchenmann -frau, Printe,
die fristen innig stolz, oh Graus,
ihr Sein im selbernamig Haus,
so wird, weil mann im Festbewerb bestrebt,
die Zimtstange ziemlich hoch gelegt.
Der Nikolaus, ich sah ihn schon,
wohl dank der Reinkarnation,
vor Monaten, ich weiß es ja,
war er als Osterhase da,
man tat ihm, weil man s nicht kann lassen,
als neu, Form und Gewand verpassen.
Der Graffiti-Sprayer, stilistisch nett,
isst dieserzeits nur Spritzgebäck,
auch Marzipanschweinzucht tut lohnen,
aufgrund der hohen Subventionen,
wo mancher es kann kaum erdreisten,
ein Marzipanbrot sich zu leisten.
Rückfallsucht hat der Gourmet',
wenn er Kartoffelsalat als Festmahl seh',
um kulinarisch nicht zu dürsten,
krönt er ihn mit des Bockes Würsten.
In Fernost, Konfuzius,
bei uns der Spekulatius,
ist das Sinnbild aller Dinge,
regt, betört, fast alle Sinne,
im Alltag wird er nur genannt,
kurz Börsenplätzchen, Spekulant.
Wenn ich real ins Leben sehe,
dabei auf beiden Beinen stehe,
frag ich mich, hab's oft gedacht,
warum man Rotwein, heiß, nur macht,
der Kenner spricht ja, stets und stur,
von angemessener Temperatur,
eine Zeit dann noch gewartet,
damit das Weinchen richtig atmet,
nennt das ganze ungeniert,
er würde zunächst dekantiert,
bevor dann löblich Lobeskriechen,
darf Gast und -geber Korken riechen,
dort schnuppert, wer was auf sich hält,
oft das Bukett der ganzen Welt,
dann, hernach in Gläser geben, ruhiger Strahl,
sonst geht's daneben,
nicht Flecken stürzen Mensch in Nöten,
nein, die Blume geht sonst flöten,
dass der Geschmack jungfraulich sei,
tut man nichts rein, nimmt nichts dabei,
Geschmack verfälschen wäre Tod,
aller höchstens mal ein Stückchen Brot.
Der Dezembermenschengruppe,
ist das ganze ziemlich schnuppe,
Wein wird, wobei man ihn schüttelt,
aus der Kiste raus gerüttelt,
dann sekündlich, ist die Art,
schießt er hoch auf 80 Grad,
um Optimum nun zu erstreben,
Nelken und Gewürz zugeben,
in den Becher, voller Strahl,
gepanscht mit Schuss, ist optimal,
von Blume wird kein Mensch was sagen,
hoch die Tassen, ab in Magen,
das ist heut des Menschen Art,
Kultur am Stand vom Weihnachtsmarkt.
In Supermarktregalen hörte man schon,
von Streik, von Hass, von Revolution,
ganz unten auf der Beliebtheitsleiter,
fristen, genannte Saisonarbeiter,
das Gehörte macht nun allen klar,
und jeder wird Erkenntnis kriegen,
warum im Laden jedes Jahr
Weihnachtsartikel separat stets liegen.
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