Mit einer Axt bewaffnet,
saus ich durch den Wald.
Ich such noch einen Tannenbaum
und mir ist ziemlich kalt.
In mir ist ein Gedanke,
den ich so gar nicht mag.
Dass ich in meinem Weihnachtsstress,
etwas vergessen hab.
Geschenke für die Kinder?
Oder gar für meine Frau?
Ich kann mich nicht entsinnen,
hab den Gedankenstau
Schön langsam wird mir immer kälter,
der Frust wird riesengroß.
Ich hab etwas vergessen,
was ist bloß mit mir los.
Ein Collier für meine Frau,
hab ich – weiß ich ganz genau.
Für die Mädels Kaufgutscheine,
das war einfach, wie ich meine.
Für den Vater edle Tropfen,
für Mutti noch ein Garn zum Stopfen.
Für die Schwester was zum Naschen,
für den Bruder rasch ein Hemd,
für Onkel Heini einen Polster,
weil der eh' ab sieben pennt.
Wär da noch die Tante Paula,
Franzi, Mizzi – Eduard,
für die gibt es nur was Kleines,
weil man in Krisenzeiten spart.
Endlich steht auf einer Lichtung,
ein gar wunderbarer Baum.
Ich geh in seine Richtung,
diese Tanne muss ich hau'n.
So nehme ich nun meine Axt
und hole aus zum Schlag.
Da fällt mir plötzlich wieder ein,
was ich vergessen hab.
Ich stehe hier vor unsrem Baum
im winterlichen Wald.
Nur mit Socken – ohne Schuh',
d'rum ist mir auch so kalt.
***
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