www.online-roman.de
www.ronald-henss-verlag.de

Weihnachtsgeschichten Weihnachten Kurzgeschichte Advent Weihnachtsmann weihnachtliche Geschichten

Weihnachtsmann wider Willen

© Kathleen Strobach


Mürrisch öffnet er die schwere Schwingtür und setzt seine Füße auf das Parkett der riesigen Verkaufsmeile. Sofort umringt ihn das jubelnde Geräusch schnatternder Teenager. Verärgert tritt er seinen Weg an. Es gibt kein Zurück. Sanft umspielt der Duft von süßem Gebäck seine Nase. Alles glitzert und glänzt um ihn herum. Fröhliche Trompeter winken ihm zu, während sie ihre Weihnachtslieder spielen. Sein Blick ist starr geradeaus gerichtet. In ihm brodelt es. Er hasst Weihnachten! Und heute noch mehr! Sicher, jeder Andere würde sich freuen über diesen Job. Aber er, er war nun wirklich nicht der Typ, der Kinderaugen zum Leuchten brachte. Er war Jemand, der ungern redete. Aber gut, wenn das Arbeitsamt es so will! Er hatte keine Wahl. Brummig zupft er seinen grauen Bart und den langen, roten Mantel zurrecht. Launisch setzt er seinen Weg fort.
Weihnachten! Das Fest der Reichen, an dem alle ihre Geldbörse zücken und sich mit teuren Geschenken überschütten. Weihnachten, das Fest für alle, die Familie haben. Als einsamer Arbeitsloser hatte er keine Freude am Weihnachtsfest. "Zu dieser Zeit denkt doch jeder sowieso nur an sich selbst!" Missgestimmt nimmt er seinen Platz auf dem großen Sessel ein. Viel Mühe gegeben hatte man sich bei der Deko: Schnee, Schlitten und Papptannen. Nichts durfte fehlen. Er seufzt und greift nach der goldenen Glocke. Schon klingt das lang ersehnte Weihnachtsläuten durch das Kaufhaus. Rasch versammelt sich die Menge um ihn herum. Nervös fahren seine Finger durch den zersausten Bart.
"Oma! Oma! Darf ich?", bittet die kleine Susi inbrünstig.
"Oh nein! Es geht los!", denkt Willi. "Was sag ich nur!", "Spring über deinen Schatten Willi!" Doch kein Laut dringt heraus, als das kleine Mädchen auf seinen Schoß krabbelt. Eine Reihe bildet sich. Schon klettert der nächste Wartende auf seine Knie. "Mutti, sieh mal! Ich bin beim Weihnachtsmann!" Sprachlos und hilflos legt er seine Hand fester um das kleine Glöckchen und läutet. Wortlos blickt er in die Runde. "Wie sie alle strahlen! Dabei bin ich nur einfach hier.", grübelt er erstaunt. "Sie denken wirklich, ich bin der Weihnachtsmann! Und die Erwachsenen, wie sie sich über das Glück ihrer Kleinen freuen!", wundert er sich. "Mama, Mama, ich will auch!", drängelt der kleine Jonathan. Prompt saust er davon.
"Hallo Weihnachtsmann!", begrüßt er den Alten schüchtern. Zaghaft hebt Willi ihn herauf. "Weihnachtsmann, wo hast du deine Renntiere? Du bist ja vorhin allein gekommen? Du sahst so traurig aus. Sind sie dir weggelaufen?" Verdutzt sieht Willi den kleinen Buben an. "Du musst nicht traurig sein, Weihnachtsmann! Wir sind alle bei dir! Du bist nicht allein!" Schnell kramt der Junge in seiner Hosentasche. "Hier Weihnachtsmann, den schenk ich dir!" Er reicht ihm einen kleinen Anhänger. "Danke das du da bist, Weihnachtsmann!" Und während der Kleine seine Ärmchen um Willi legt, dringt auch ein Strahlen in sein Gesicht. "Ho, ho, ho! Frohe Weihnachten!", brummt er befreit in die Menge …



Weihnachtsgeschichten
aus unserem Verlag
Weihnachtsgeschichten
Weihnachtsgeschichten
Dr. Ronald Henss Verlag
ISBN 3-9809336-9-5
Eva Markert: Adventskalender zum Lesen und Vorlesen
Eva Markert
Adventskalender
zum Lesen und Vorlesen
Dr. Ronald Henss Verlag
ISBN 3-9809336-5-2
Alle Jahre wieder. Kurzgeschichten zum Weihnachtsfest
Alle Jahre wieder
Kurzgeschichten zum Weihnachtsfest
Dr. Ronald Henss Verlag
ISBN 3-9809336-4-4
Heiligabend überall. Kurzgeschichten zum Weihnachtsfest
Heiligabend überall
Kurzgeschichten zum Weihnachtsfest
Dr. Ronald Henss Verlag
ISBN 3-9809336-1-X

  • Weihnachts-Blogs
    »»» Blog Weihnachtsgeschichten
    »»» Blog Weihnachtsmarkt
    »»» Blog Weihnachtsmuffel
    »»» Blog Weihnachtsgedichte
    »»» Blog Weihnachtsbuch
    »»» Blog Wintergedichte
    »»» Blog Wintergedichte
    »»» Blog Weihnachtsgedichte 1
    »»» Blog Weihnachtsgedichte 2