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Weihnachten mit Herz© Silja KornAnna saß am Fenster uns sah hinaus. Es sah gar nicht nach Schnee aus Mama, rief Anna. Es will in diesem Jahr gar nicht schneien! Annas Mama trat zu ihrer Tochter ans Fenster. Was nicht ist, mein liebes Kind, kann noch kommen! Anna nun lass uns Plätzchen ausstechen, der Teig ist fertig. Mutter und Tochter rollten den Teig in der Küche aus und hörten dabei im Radio eine Weihnachtsgeschichte. * Weihnachten bei Familie Roth In Tupflingen wohnte eine sehr bescheidene Familie namens Roth. Die Familie Roth bestand aus vier Personen. Mama Roth, Papa Roth und die beiden Kinder Annika und Sven Roth. Wie jedes Jahr zu Weihnachten stand der Papa Roth mit seinen Weihnachtsbäumen auf dem Weihnachtsmarkt. Jedoch in diesem Jahr fehlte Herrn Roth einfach das nötige Geld, um prachtvolle Weihnachtsbäume vom Großhändler zu beziehen. Er wusste nicht, wie er dies seiner Familie erklären sollte, dass in diesem Jahr das Weihnachtsfest nicht so üppig ausfallen würde wie sonst in den Jahren zuvor. Niemand wollte seine Weihnachtsbäume erwerben. Es liefen die Väter mit ihren Kindern an seinem Stand vorbei und würdigten seinen Weihnachtsbäumen keines Blickes. Herr Roth fröstelte innerlich bei dem Gedanken, keinen Umsatz nach Hause zu bringen. Der Weihnachtsmann blieb bei ihm stehen und sah ihm mitleidig an. Herr Roth trat auf ihn zu und sprach zu ihm: "Lieber guter Weihnachtsmann, kannst du mir nicht dabei helfen, damit wenigstens ein Paar Bäume verkauft werden?" Der Weihnachtsmann schüttelte seinen Kopf und ging davon. Nein, lieber guter Weihnachtsmann das ist nicht nett von dir, mich einfach so alleine zu lassen. Herr Roth sah drei Stände weiter einen anderen Weihnachtsbaumverkäufer, wie dieser einen Baum nach dem anderen verkaufte. Was soll ich nur tun, dachte Herr Roth! Da trat ein kleines Mädchen an seinem Stand und sah sich in Ruhe die Bäume an. "Na du, kleine Maus, wo sind denn deine Eltern?", fragte er. Das Mädchen sah ihn mit groß geweiteten Augen an und sprach mit einer Sprache zu ihm, die er nicht verstand. "Du Kleine, ich verstehe Dich nicht", gab er ihr zu verstehen. "Was möchtest du denn?" Das Mädchen sprach weiter in ihrer Sprache. Da trat ein Mann zu ihm und sagte: "Meine Tochter möchte gerne einen Weihnachtsbaum bei ihnen kaufen." "Ach so, ja, welchen möchte sie denn gerne haben?", fragte Herr Roth sehr geschäftig. "Sie möchte den kleinen von links gerne haben." "Gut, den soll sie bekommen", rief Herr Roth erfreut. Plötzlich war vor seinem Stand eine lange Schlange Menschen, die alle an seinen Bäumen interessiert waren. Herr Roth konnte gar nicht so schnell reagieren, wie die Leute ihre Baumbestellungen an ihn richteten. Zum Schluss stand noch ein kleiner verkrüppelter Baum da, den wirklich niemand haben wollte. Herr Roth zählte seine Einkünfte. Er konnte es kaum glauben, dass er doch noch so viel Geld eingenommen hatte, um seiner Familie doch noch ein fröhliches Weihnachtsfest zu bescheren. Er wollte gerade seinen letzten Baum auf seinen Lastwagen legen, da stand ein ärmlich aussehender Mann vor ihm und starrte unvermittelt auf den kleinen verkrüppelten Weihnachtsbaum. "Lieber Mann", sprach der arme Mann, "was ist mit diesem Baum da?" und zeigte mit seinem Zeigefinger auf den kleinen verkrüppelten Baum. "Den werde ich zu Brennholz verarbeiten, denn verkaufen kann ich ihn nicht." Da hellte sich das Gesicht des armen Mannes auf. "Gib ihn dann lieber mir, denn ich kann mir keinen anderen leisten." "Also gut", sprach Herr Roth, "du sollst ihn bekommen. Hier mein Freund, habe schöne Weihnachten." "Frohe Weihnachten", rief der arme Mann ihm zu und lief in großen Schritten mit dem Baum auf seinem Rücken davon. Herr Roth sah ihm noch lange nach und fühlte im innersten seines Herzens tiefen Frieden. Er fuhr mit seinem LKW nach Hause und freute sich auf seine Familie. Nun können wir in Ruhe den heiligen Abend begehen. * Anna und ihre Mutter waren inzwischen mit ihren Plätzchen fertig und machten es sich im Wohnzimmer mit Tee und ihren frisch gebackenen Keksen bequem. Anna sah ihre Mutter fragend an, "Gibt es wirklich so arme Menschen auf der Welt?" "Ja", sagte Annas Mama, "es gibt wahrhaftig so viele Menschen, die hungern müssen und sich kein gemütliches Weihnachten bescheren können." In Anna stiegen Tränen auf und fragte ihre Mutter ergriffen, was sie für solche Menschen tun können. "Nun ja, wir können etwas spenden oder wir laden jemanden Armes zum Heiligen Abend zu uns ein." "Oh ja, das werden wir tun", rief Anna nun erfreut über diesen Vorschlag ihrer Mutter. "Wie bekommen wir heraus, wem es zu Weihnachtszeit nicht gut geht?", wollte Anna wissen. "Wir wenden uns an Pfarrer Hope", meinte die Mutter. "Der weiß sicher, wem es nicht so gut geht." "Ja", sagte Anna und lief zum Telefon und wählte die Nummer von Pfarrer Hope. Er war sehr erfreut über Annes Idee und teilte ihr mit, dass Herr Auge sich sicher freuen würde, wenn er Weihnachten bei ihnen daheim feiern dürfte, da er seit einigen Jahren kein so richtiges Weihnachtsfest im Familienkreis erlebt hatte. Anna und ihre Mutter schrieben Herrn Auge eine Weihnachtskarte, in der sie ihn zum Heiligen Abend einluden. Tatsächlich kam Her Auge zum Fest und bedankte sich mehrfach bei Annas Mutter und Anna für die so liebe Einladung. Bevor Anna an diesem Abend die Augen schloss, sagte sie zu ihrer Mutter: "Das werden wir im nächsten Jahr wieder tun, nicht wahr Mama?" "Ja, mein Kind, das werden wir tun. Fröhliche Weihnachten Anna."
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