Weihnachtsgeschichten - Adventsgeschichten
Kurzgeschichte Weihnachten Weihnacht Advent
Unser Buchtipp

Weihnachtsgeschichten Band 2

Weihnachtsgeschichten
Band 2
Hrsg. Ronald Henss
Dr. Ronald Henss Verlag
ISBN 978-3-939937-03-6

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David Zimtsterns Abenteuer

© Theresa Krug

Es war der Vorabend von Weihnachten, als David Zimtstern das Licht der Welt erblickte. Frau Müller machte sich nach der Messe gerade auf den Weg nach Hause, als es zu schneien begann. Sie freute sich so sehr über die schönen, weißen Schneeflocken, dass sie große Lust bekam, Kekse zu backen. Zu Hause angekommen, schaltete sie das Radio an und summte fröhlich die Melodien der Weihnachtslieder mit. Sie zauberte aus einigen Zutaten einen ganz wunderbaren Teig und schnitt anschließend Sterne mit jeweils fünf Zacken aus. Da Frau Müller in so guter Stimmung war und bei den Liedern mitwippte und sang, passierte es, dass sie einen Stern mit sechs Zacken ausschnitt. Sie bemerkte es jedoch nicht und schob das Blech in das Backrohr. Kurze Zeit später duftete es im ganzen Haus nach Zimt und köstlichen Keksen. Frau Müller holte die fertigen Zimtsterne heraus und begann sie mit leckeren Dingen zu verzieren: Bunte Zuckerstreusel, Marzipan, Mandeln, Rosinen und vieles mehr wurde abwechselnd auf einen Keks gegeben und verlieh ihm so ein weihnachtliches Aussehen. In einem kurzen Augenblick kam es Frau Müller so vor, als hätte sich gerade ein Keks bewegt und es stimmte wirklich. Der sechseckige Stern hob den Kopf um sich umzusehen, wo er war und blickte direkt in das Gesicht von Frau Müller. Ihre rot gefärbten Backen machten es dem Zimtstern ganz warm ums Herz und er lächelte sie an. Frau Müller war etwas erstaunt, denn so etwas war ihr noch nie passiert. Sie erkannte sehr schnell, dass dieser winzige, niedliche Zimtstern einen Namen brauchte. So kam es, dass er den Namen David erhielt, da ein Davidsstern ebenfalls sechs Zacken hat.

Frau Müller legte David Zimtstern behutsam in eine Keksdose und wünschte ihm gute Nacht. Am nächsten Morgen erwachte David, weil er Kindergetobe hörte. Frau Müller öffnete die Keksdose und da sah David, dass es über Nacht jede Menge geschneit hatte. Draußen glänzte der Schnee in der Sonne und Kinder machten eine Schneeballschlacht und bauten Schneemänner. David Zimtstern wollte auch unbedingt nach draußen. Er hatte ja bisher noch nie im Schnee gespielt. Er zog eine Mütze an, damit ihm nicht zu kalt werde und hüpfte hinaus. Huch, das weiße Zeugs war ja ganz schön kalt und nass, aber das vergaß David schnell wieder als ihm ein Schneeball mitten ins Gesicht traf. Er schaute sich um, wer ihn da getroffen hatte und schoss sofort einen Schneeball hinterher. David Zimtstern hatte an diesem Tag sehr viel Spaß und lernte neue Freunde kennen.

Völlig ermüdet ging er am Abend ins Haus zurück. Frau Müller hatte eine Überraschung für ihn. David Zimtstern durfte mit ins Wohnzimmer und traute seinen Augen nicht. So etwas Schönes hatte er noch nie zuvor gesehen: Eine kleine Tanne war mit goldenen Kugeln und Lametta geschmückt. Die Kerzen, die ebenfalls auf der Tanne befestigt waren, leuchteten ihm mit einem goldenen Lichtschein entgegen. David Zimtstern war fasziniert und bekam einen besonders schönen Platz. Er durfte sich zu dem Jesuskindlein in die Krippe legen. Von dort aus beobachtete er die glückliche Familie Müller. Frau Müller mit ihrem Mann, ihrem Sohn, deren Frau und den zwei Enkeln. Sie alle sangen zusammen Weihnachtslieder, aßen Schokolade und packten Geschenke aus.

In diesem Moment war David wohl der glücklichste Zimtstern auf der Welt. Behaglich und zufrieden schlief David ein und träumte von Tannenbäumen, Schneemännern und Schneeballschlachten.

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© Dr. Ronald Henss Verlag