Weihnachtsgeschichten - Adventsgeschichten
Kurzgeschichte Weihnachten Weihnacht Advent
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Weihnachten im Weihnachtsland Erzgebirge

© Falk Erler

Es gibt eine Gegend, in der die Sommer kürzer und die Winter länger sind als sonst irgendwo. Und wenn die Nächte am längsten sind und es draußen stürmt und schneit, beginnt im Erzgebirge die gemütlichste Zeit. In den warmen Stuben macht sich der Duft von Räucherkerzchen breit. Es werden Kerzen angezündet, sie symbolisieren die Sehnsucht der Bergleute nach dem Licht. Die Kinder sind beim Backen in der Küche mit Eifer dabei, der Teig für Plätzchen wird eingerührt, ausgerollt und ausgestochen. Sie können kaum erwarten, dass Mutter die fertigen Leckereien aus dem Backofen holt. Noch warm schmecken sie am allerbesten.

Die Adventszeit beginnt, die Zeit der Vorfreude auf Weihnachten. Am Adventskranz brennt das erste Lichtlein, die Kaffeetafel ist geschmückt mit Tannenzweigen, gedeckt mit leckerem Christstollen, Pfefferkuchen und duftendem Kaffee.

Es ist wieder Zeit, die in Kisten verpackten Lichterbögen, Pyramiden, Nussknacker, Engel und Bergmann vom Boden zu holen. Alles bekommt seinen Platz in den Fenstern, Regalen und Schränken. Manches hat ein wenig gelitten, dem Engel ist ein Arm abgebrochen, die Pyramide geht zu schwer, doch Vater werkelt im Keller, um alles wieder in Ordnung zu bringen.

Überall hört man Weihnachtslieder, alles ist weihnachtlich geschmückt und beleuchtet, ein herrlicher Anblick wenn sich die Lichter im Schnee spiegeln. Die Menschen treffen sich auf dem Weihnachtsmarkt, in der kalten Schneeluft liegt der Duft von Glühwein, süßen Leckereien und Gebratenem. In aller Ruhe kann man schauen, staunen und kaufen, eine gute Gelegenheit noch einige Geschenke für seine Lieben zu erstehen.

Die beeindruckenden traditionsreichen Bergparaden in ihren schmucken Uniformen marschieren auf und ziehen tausende Menschen aus nah und fern in ihren Bann.

Schnell vergeht diese schöne Vorweihnachtszeit, am Adventskranz brennt bereits das vierte Lichtlein und der Kalender zeigt den 24. Dezember, Heiligabend. Der Weihnachtsbaum wird hereingeholt und in der guten Stube aufgestellt. Sein immergrünes Nadelkleid symbolisiert Leben und Hoffnung. Geschmückt wird er nun mit Lichtlein, Sternchen und bunten Kugeln, die die Geschenke der Weisen aus dem Morgenland symbolisieren, die sie dem Kind an die Krippe brachten. Nicht zu Unrecht ist Vater stolz auf sein Werk, das zum Blickfang der Stube geworden ist. Ein herrlicher Tannenduft erfüllt den Raum und weckt Erinnerungen an den warmen Sommer im Wald.

In der Küche wird gekocht und gebraten, Mutter steckt in den Vorbereitungen für das Abendessen, das traditionelle Neinerlaa, das bei uns aus Kartoffelklößen, Sauerkraut, Bratwurst, Linsensuppe, Brot, Salz, Sellerie, Semmelmilch und Blaubeerkompott besteht, wobei jeder Speise eine bestimmte Bedeutung beigemessen wird. Die Klöße zum Beispiel sind wichtig für das große Geld, die Linsen für das Kleingeld und Sellerie für Potenz und Fruchtbarkeit.

Am Nachmittag begibt sich die Familie dann in die Kirche, wo die Kinder das Krippenspiel aufführen, eine Darstellung der biblischen Weihnachtsgeschichte.

Inzwischen ist es Abend geworden, die Kirchenglocken läuten und die ganze Familie versammelt sich in der Stube. Alle Kerzen werden angezündet und das Abendessen aufgetischt, das Neinerlaa. Es schmeckt allen vorzüglich und Mutter freut sich darüber.

Die Kinder werden langsam ungeduldig, denn sie erwarten den Weihnachtsmann mit den Geschenken. Sie schauen aus den Fenstern und drücken sich die Nasen platt. Aber noch ist er nicht zu sehen. Es werden Weihnachtslieder angestimmt, um die Zeit bis zur Bescherung zu überbrücken. Dann endlich ist es so weit, ein lautes Klopfen an der Tür unterbricht den weihnachtlichen Gesang. Der Weihnachtsmann ist da und hat einen großen Sack mitgebracht, in dem sich vermutlich die Geschenke befinden, aber auch eine Rute. Die kann er aber ruhig stecken lassen, denn auf die Frage, ob denn alle artig waren, ertönt ein einstimmiges "Jaaa". Der Weihnachtsmann verteilt die Päckchen aus dem Sack, nachdem jeder ein Gedicht aufgesagt oder ein Lied gesungen hat. Mit leuchtenden Augen sind alle dabei, die Geschenke auszupacken und scheinen zufrieden zu sein.

Langsam neigt sich der Abend dem Ende zu und alle sind in ihren Herzen glücklich, ein Gefühl der Zufriedenheit, Geborgenheit und der Ruhe macht sich breit.

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Eingereicht am
13. April 2007

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