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Die Sache mit den Fischen oder Wie Gott Weihnachten rettete© Martin SchmidtEs war einmal vor etwas mehr als einem Dutzend Milliarden Jahren ... Wir wollen uns da nicht genauer festlegen, denn durch solch eine Menge Zeit hindurch ist es schwierig, Entfernungen zu schätzen, zumal wir nicht wissen, ob das Medium Zeit jederzeit gleich dicht war. Es war jedenfalls kurz vor dem Urknall. Der Plan der Welt war festgelegt, Abläufe der Physik, der Chemie und der Biologie mit einfacher Logik aufeinander abgestimmt, damit später sogenannte "intelligente" Wesen bei der Entdeckung und Formulierung naturwissenschaftlicher Gesetze nicht überfordert wären. Nur noch wenige Nanosekunden standen aus bis zu dem, was der Beginn der Schöpfung werden sollte. Der Schöpfer hob eben an, den Impuls zum Urknall zu geben, da erreichte ihn ein Gedanke: "Die Fische!" Nun waren Fische im Gesamtplan kein bedeutender Posten. Auf höchstens hundert Milliarden Planeten sollte es überhaupt jemals Wasser in flüssiger Form geben, nur wenige Milliarden davon sollten von Temperatur und Gasdruck abhängige Wasserlebewesen entwickeln. Doch auch ein so kleines Problem musste gelöst werden. Wasser sollte nämlich, wie alle anderen Flüssigkeiten auch, die größte Dichte bei niedrigster Temperatur haben (nach einem der vereinfachten physikalischen Gesetze) und das wärmste Wasser wäre an der Oberfläche der Gewässer zu finden. Für die Lebewesen des Wassers (die ja die Vorfahren späterer sogenannter intelligenter Wesen sein würden) hätte das (nach den vereinfachten biologischen Gesetzen) schlimme Folgen: Bei niedrigen Temperaturen der Atmosphäre würde sich das wärmste Wasser an der Oberfläche von Gewässern befinden und so der Abkühlung am stärksten ausgesetzt sein. Das kälteste, weil dichteste Wasser wäre am Grunde der Gewässer zu finden. Die Folge wäre eine rasche Durchkühlung der gesamten Wassermasse und ihr Einfrieren. Auf Planeten, auf denen - wenn auch nur zeitweise - Temperaturen unter dem Gefrierpunkt des Wassers herrschen sollten, könnten sich Wasserlebewesen nicht in der vorgesehenen Zeit entwickeln, und eine bestimmte Spezies von sogenannten intelligenten Wesen, die sich aus Wasserlebewesen entwickeln sollte, gar nicht. Sein Plan, seinen Sohn in die Welt zu schicken, wäre damit hinfällig. Natürlich ließen sich die physikalischen und biologischen Gesetze ändern, doch dann wären sie für gerade diese Spezies sogenannter intelligenter Wesen später zu schwer zu verstehen. Da bestimmte der Schöpfer einfach, dass Wasser ein wenig über dem Gefrierpunkt die größte Dichte haben solle. Das Wasser dieser Temperatur würde sich am Grunde der Gewässer sammeln und ihre Bewohner würden hier während Kälteperioden lange überleben können, auch wenn es an der Oberfläche unter den Gefrierpunkt abkühlen würde. Eine Einordnung in die übrigen Abläufe und einfachen Logiken der Physik, also eine "wissenschaftliche Erklärung" für die späteren sogenannten intelligenten Wesen seiner Schöpfung, gab er nicht. Die wenigen Nanosekunden waren vergangen. Als der Schöpfer nun den Impuls zum Urknall gab, schmunzelte er. Die sogenannten intelligenten Wesen würden es einmal die "Anomalie des Wassers" nennen. Mit einiger Wahrscheinlichkeit würden sie - mit diesem schönen wissenschaftlichen Ausdruck in ihren Büchern - nicht allzu sehr darüber nachdenken. Unser Buchtipp: Weihnachtsgeschichten unserer Autoren
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