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Unsere Empfehlung
Adventskalendergeschichten
Eva Markert
Adentskalender zum Lesen und Vorlesen
Dr. Ronald Henss Verlag
ISBN 978-3-9809336-5-0 (Buch)
ISBN 978-3-939937-74-6 (eBook im epub-Format)
ASIN B0052Z8L3Q (eBook Amazon Kindle Edition)

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Ein wirklich großartiges Geschenk

© Eva Markert

Beim Mittagessen hoffte Gesine noch, dass es vorbeiginge. Oder wenigstens nicht schlimmer würde.

In den Tagen vor Weihnachten war sie viel herumgehetzt, hatte alles genau durchgeplant und vorbereitet. Kein Wunder, dass sie sich müde fühlte und dieser eiserne Ring um ihren Kopf nicht verschwinden wollte.

"Warum isst du nichts?", fragte Herbert.

"Ich will Platz lassen, für heute Abend", behauptete Gesine und bemühte sich, ihre Stimme fröhlich klingen zu lassen.

"Ich freue mich auch schon auf die Gans", warf Britta ein.

Gesine lächelte ihrer Tochter zu. Beim bloßen Gedanke an die Weihnachtsgans grauste es sie. Aber Hauptsache, die Familie war zufrieden, das war das Wichtigste.

"Habt ihr den Baum schon fertig geschmückt?", erkundigte sie sich.

"Die Kerzen sind aufgesteckt", antwortete Britta. "Aber gleich muss ich noch mal weg. Mama, könntest du vielleicht ...?"

Gesine seufzte. Eigentlich hatte sie vor, sich kurz hinzulegen. Sie redete sich ein, dass es ihr ein wenig besser gehen würde.

"Wieso willst du jetzt noch weg, Britta?" Man merkte Herberts Stimme an, dass ihm das ganz und gar nicht passte.

Unruhig blickte Gesine zwischen beiden hin und her. Hoffentlich gab es jetzt nicht wieder Streit!

"Ich will Levent frohe Weihnachten wünschen."

"Was für ein Unsinn!", fuhr Herbert auf. "Der feiert doch gar nicht Weihnachten."

"Ich habe aber trotzdem ein Geschenk für ihn."

Herbert holte tief Luft und setzte zu einer Erwiderung an.

"Ach, lass sie doch", kam Gesine ihm zuvor. "Ich kann verstehen, dass sie ihren Freund heute kurz sehen will."

"Danke, Mama!" Schon war Britta hinausgelaufen.

"Die Freundschaft mit diesem Türken passt mir gar nicht", brummte Herbert.

"Du hast ihr gesagt, wie du darüber denkst", erwiderte Gesine und stand auf. Dabei wurde ihr schwindlig. "Aber es ist ganz allein ihre Sache", setzte sie hinzu.

Sie begann den Tisch abzudecken. Alle Glieder taten ihr weh.

"Na schön!" Herbert seufzte. "Dann schmücke ich den Baum eben allein zu Ende."

Gesine räumte das Geschirr in die Spülmaschine und wischte über den Tisch. Vielleicht konnte sie sich doch noch ...

Es klingelte. Ihre Schwester mit Mann und Kindern wollte frohe Weihnachten wünschen. Nachdem sie gegangen waren und Gesine das Kaffeegeschirr und die Plätzchendosen weggestellt hatte, tanzten dunkle Flecken vor ihren Augen.

"Hallo, ich bin zurück!", hörte sie Britta im Flur rufen.

Herberts finstere Miene hellte sich auf, als sie ihn umhalste und ihm einen Kuss gab.

Für einen Augenblick fühlte Gesine sich besser, obwohl die Stimmen wie durch Watte zu ihr drangen.

"Dann kann's ja jetzt losgehen." Herbert tätschelte Brittas Wange.

"Vielleicht könnte ich mich vorher noch einen Moment ...", begann Gesine, aber Herbert fiel ihr ins Wort: "Du, Britta, gehst in dein Zimmer, Mama holt die Geschenke und ich mache die Kerzen an."

"Ich weiß, ich weiß!" Britta grinste. "Und wenn das Glöckchen läutet, darf ich reinkommen."

Gesine zwinkerte ihrer Tochter mit müden Augen zu und ging ins Schlafzimmer, um die Päckchen aus dem Kleiderschrank zu holen. Ihr Blick fiel auf das Bett. Sie konnte nicht widerstehen. Nur einen winzigen Augenblick ...

"Was machst du denn da?" Jemand rüttelte sie an der Schulter. "Gesine!" Erschrocken riss sie die Augen auf.

"Willst du jetzt etwa schlafen?"

"Ja", hätte sie am liebsten geantwortet. "Ich bin krank und möchte nur noch ins Bett."

"Stimmt etwas nicht?" Herbert sah sie prüfend an.

"Nein, nein. Alles in Ordnung." Sie lächelte, so gut es ging, und rappelte sich hoch. Kälteschauer krochen ihr über den Rücken. Sie fühlte sich so matt, dass es ihr schwer fiel, die Kleiderschranktür zu öffnen. Die Päckchen, die sie zusammenraffte, glitten ihr aus den zitternden Händen.

"Vorsicht!", schrie Herbert. "Vielleicht ist etwas Zerbrechliches drin!"

Sie presste ihre Hand gegen die Stirn.

"Lass mal, Gesine! Ich nehme die Geschenke. Mach du mir die Türen auf." Herbert hob ein längliches Päckchen vom Boden auf und lächelte. "Eine solche Uhr wünscht Britta sich schon lange."

Gesine wankte zur Schlafzimmertür.

"Und auf dein Gesicht freue ich mich auch", fuhr Herbert fort. "Du wirst dich wundern, so viel kann ich dir jetzt schon verraten."

"Ich bin gespannt", murmelte Gesine. "Hoffentlich halte ich durch", dachte sie dabei, "bis nach dem Essen." Eine Welle von Übelkeit spülte über sie hinweg. "Oder wenigstens bis nach der Bescherung." Sie taumelte vor dem mit Geschenken beladenen Herbert her und öffnete ihm die Türen.

Bis ins Wohnzimmer schaffte sie es. Dort wurde sie ohnmächtig.

Als sie wieder zu sich kam, lag sie auf dem Sofa. Undeutlich erkannte sie Herberts und Brittas Gesichter, die über ihr zu schwimmen schienen. Sie hörte das Klicken ihrer eigenen Zähne, die aufeinander schlugen.

Gesine schloss die Augen und ließ sich wieder fallen.

"Ich hole dir eine Decke." Das war Britta.

Kurz darauf wurde es ein wenig wärmer.

Eine kalte Hand legte sich auf ihre Stirn. "Du hast Fieber."

"Lasst mich nur einen Augenblick hier liegen und ausruhen."

Britta brachte ihr ein Glas Wasser und eine Tablette. Sie schluckte sie und sackte erneut weg.

Irgendwann tauchte sie aus der Dunkelheit wieder auf. Britta und Herbert saßen nebeneinander vor dem Sofa und schauten sie an.

Britta lächelte sie an. "Da hast du uns aber einen schönen Schrecken eingejagt."

"Du hättest es uns sagen müssen! Dass du krank bist, konnte doch kein Mensch ahnen!" Bildete sie sich das nur ein, oder klang Herberts Stimme vorwurfsvoll?

"Ich hatte gehofft ...", stammelte Gesine. "Ich wollte euch nicht ..." Ihre Augen brannten, die Lider waren schwer. Sie schaffte es nicht, den Satz zu Ende zu bringen.

"Wie man es auch macht, es ist immer verkehrt", ging es ihr durch den Kopf. Wieder und wieder. "Wie man es auch macht, es ist immer verkehrt." Einschläfernd und irgendwie auch beruhigend.

"Arme Mama", hörte sie Britta sagen. "Soll ich dir eine heiße Zitrone bringen? So wie du mir früher, wenn ich krank war?"

Gesine kehrte an die Oberfläche zurück. "Gern", flüsterte sie.

Herbert stand auf. "Und ich hole dir noch ein Kissen."

Beide liefen sie aus dem Zimmer.

Gesine richtete sich auf. Die Geschenke lagen unter dem Weihnachtsbaum, aber die elektrischen Kerzen brannten nicht.

Sie kamen zurück. Herbert stopfte ihr das Kissen in den Rücken und Britta hielt das Teeglas für sie, während sie langsam trank.

Gesine spürte, wie etwas Wärme in ihren Körper floss. Sie räusperte sich. "Warum zündet ihr die Kerzen nicht an?", fragte sie.

Herbert wandte sich Britta zu. "Ja, warum eigentlich nicht? Die Geschenke können wir später auspacken."

Gesine blinzelte ins Kerzenlicht. Wie Sternenfünkchen tanzte es vor ihren Augen. "Merkwürdig", dachte sie, "anderen habe ich immer ganz selbstverständlich ihren eigenen Willen zugestanden. Aber meine Bedürfnisse auch nur auszusprechen, dazu fehlte mir bisher der Mut." Plötzlich hatte sie das Gefühl, etwas sehr Wertvolles bekommen zu haben - ein wirklich großartiges Geschenk.

Sie streckte sich aus und schloss die Augen. Ja, heute war - trotz allem - Weihnachten.

***

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