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Hiro und der Weihnachtsgruß
© Katharina Fertikov
Hiro war ein kleines Seepferdchen, er hatte keine Freunde und auch keine Familie. Er musste sich immer selbst versorgen, keiner half ihm dabei. Hiro wohnte in der Unterwasser Str. 4 und war sehr einsam. Eines Abends, als er spazieren ging, fand er einen Zettel auf dem FROHE WEIHNACHTEN in Großbuchstaben stand. Ja, er konnte schon sehr gut lesen obwohl er erst fünf war, das hat er sich selber beigebracht.
Hiro schlief diese Nacht sehr schlecht, immer wieder hatte er diesen Zettel mit der ihm unbekannten Aufschrift vor Augen, die immer größer und größer wurde, bis er endlich schweißgebadet aus seinen Träumen erwachte und fest entschlossen war herauszufinden, was es bedeutete. Das Seepferdchen bereitete sich auf dem Weg seiner Entdeckungsreise. Hiro war noch nie länger als einen Tag von zu Hause entfernt, obwohl ihn dort keiner vermisste oder es ihm nicht erlaubte. Zuerst hatte er Angst so weit alleine raus zu schwimmen,
er konnte sich nämlich sehr schnell verlaufen egal wo er war, ob er diese Straße kannte oder nicht oder noch schrecklicher wäre es von einem Hai zum Frühstück gefressen zu werden. Er schwamm trotzdem weiter, gegen seine inner Stimme, die ihn bat lieber zu Hause zu bleiben. Das Seepferdchen schwamm immer schneller, als ob er von einem Magneten angezogen wurde. Da bemerkte er, dass alle anderen Fische in die Entgegengesetzte Richtung an ihm vorbei flitzten.
-"Oh oh, ich werde jetzt verspeist, das ist bestimmt ein Hai, was soll ich nur tun"?
Er blieb wie angewurzelt, voller Angst zu atmen, stehen.
-"Ich muss mich tot stellen, vielleicht übersieht er mich dann."
Schon lag er auf dem Bauch und versuchte soweit es ging sich nicht zu bewegen.
-"Das klappt doch nie, ich weiß gar nicht wie man sich tot stellt, soll ich mich besser auf den Rücken legen"?
Schnell drehte er sich um und da sah er ihn, nah bei sich. Er versuchte es noch mal sich auf die linke Seite zu legen. Da spürte er einen leichten Schubs aber er traute sich nicht zu bewegen.
-"Was machst du hier"? Der Delphin guckte ihn neugierig an.
-"Ich versuche mich tot zu stellen", antwortete Hiro leise.
-"Wieso machst du so was"?
-"Oder macht es dir Spaß, so merkwürdig es auch klingt"?
-"Eigentlich nicht aber …", antwortete das Seepferdchen schüchtern.
-"Dann hör damit auf, woher kommst du eigentlich, ich habe dich hier noch nie gesehen und was machst du hier so alleine"?
-"Hast du überhaupt keine Angst, du könntest von einem Hai angegriffen werden"?
-"Übrigens ich heiße Loni und du"?
-"Ich heiße Hiro und komme aus der Unterwasser Str. 4, ich bin immer alleine unterwegs, den ich habe keine Freunde oder Familie und wenn ich mich nicht irre bist du doch ein Hai"?
-"Ha,ha.ha,ha", lachte der Delphin.
-"Ich und ein Hai, das kann ich mir nicht vorstellen, du lebst doch noch oder nicht?
-"Ja natürlich lebe ich noch, aber ich dachte, weil du so groß bist"
-"Und deiner Meinung nach sind alle Fische die groß sind, Haie"?
-"Es tut mir leid", entschuldigte sich Hiro.
-"Ist schon gut, aber sag das nie wieder das ich ein Hai bin".
-"Du hast meine Frage noch nicht beantwortet, wieso bist du so weit von zu Hause raus geschwommen"?
-"Ich fand gestern ein Zettel auf dem Frohe Weihnachten in Großbuchstaben stand, weist du vielleicht, was das bedeutet"?
-"Noch nie gehört".
-"Oh, was ist das denn"? staunte Hiro und schwamm um es sich näher anzugucken.
-"Hiro…, lass es, das ist eine Falle".
Es war aber zu späht, schon wurde das Seepferdchen aus dem Wasser raus gezogen.
-"Hilf mir Loni", schrie Hiro so laut er konnte.
Loni versuchte alles um ihn zu befreien, bis er nicht mehr konnte und aufgab.
-"Wo bin ich, so sieht also der Himmel aus, ich habe es mir anders vorgestellt nicht so eintönig, überall nur weiß und sonst nichts"?
Hiro wurde von Anglern gefangen und in einen Eimer gesetzt.
-"Jetzt habe ich ein Geschenk für meine Tochter zur Weihnachten", freute sich der Angler.
-"Weihnachten, hab ich das richtig verstanden, Weihnachten"?
Am Abend wurde Hiro in ein Aquarium gesetzt, wo noch andere Fische schwammen. Er hat sich wohl gefühlt und konnte sofort seinen schrecklichen Hunger stillen aber er vermisste Loni, er war der erste, der so nett zu ihm war. Er verstand sich gut mit seinen Mitbewohnern, es war aber nicht sein zu Hause, er hatte Heimweh.
Am nächsten Tag war Weihnachten, die Familie und ihre Freunde feierten zusammen. Alle außer Hiro waren glücklich und unterhielten sich aufgeregt mit einander.
-"Jetzt weis ich was Weihnachten bedeutet, es bedeutet zusammen glücklich zu sein"!
-"Das werde ich aber niemals sein!"
-"Hiro wach auf, heute ist Weihnachten und wir müssen noch was einkaufen", sagte seine Mutter.
-"Weihnachten? Mama heute ist Weihnachten"!
-"Ja Hiro, du freust dich bestimmt schon auf deine Geschenke"?
-"Das wichtigste ist aber, dass unsere Familie zusammen ist und wir für einander da sind", antwortete Hiro stolz.
Seine Mutter war verwirt, als sie ihren Sohn so sprechen hörte.
-"Bist du krank mein Junge"?
-"Nein Mama, ich habe nur herausgefunden was Weihnachten wirklich bedeutet".
-"FROHE WEIHNACHTEN wünsche ich der ganzen Welt"! Schrie Hiro und war glücklich eine Familie zu haben die ihn immer lieben wird und wenn es noch ein paar Geschenke gibt wird er auch nicht nein sagen.
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